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Lee Santana - Anthony Holborne
Fantasien, Airs und Tänze des englischen Renaissancekomponisten Anthony Holborne (1545-1602), gespielt von Lee Santana auf Laute, Cister und Bandora in einer begeisternd spielfreudigen Interpretation.
Lee Santana, obgleich hauptsächlich als Lautenist und Theorbenspieler (z.B. als Duopartner der Gambistin Hille Perl) bekannt, beschäftigt sich schon lange mit den verschiedenen, teilweise obskuren oder fast vergessenen Mitgliedern der Familie der Lauteninstrumente. Deswegen ist diese Einspielung auch eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit der Musik und v.a. dem Zeitgeist dieser Epoche, mit der Vielfalt, Verspieltheit und musikalischen Variabilität der damaligen Tanz-, Hof- und Kunstmusik. Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Interpretation liegt daher nicht auf der exakten Wiedergabe der überlieferten Manuskripte, sondern vielmehr auf der persönlichen (obgleich durch profunde Kenntnis der Geschichte erarbeiteten) Auffassung Lee Santanas von der Art und Weise, wie diese Musik in ihrer Zeit gespielt, gehört und aufgefaßt wurde.
Bei dieser Einspielung wurde viel Wert auf Authentizität gelegt - so sind die Lauten (es kommen 3 unterschiedliche Renaissancelauten zu Gehör) durchgehend mit Darmsaiten bespannt, die Cistern mit Metallsaiten und die Bandora mit Bronzesaiten aus spezieller, historischer Legierung. Der Aufnahmeraum ist eine relativ kleine, mittelalterliche Feldsteinkirche (St. Firminuskirche) in Dötlingen, Norddeutschland, in der Musik dieser Art durchaus auch erklungen sein könnte. Durch die puristische Aufnahmetechnik (eine reine 2-Spur-Aufnahme, auch One-Spot-Recording genannt) kommt der Charakter dieses sehr markanten Raums voll zur Geltung.
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